Luxemburg führt als erstes Land in der EU eine Steuer auf Billigpakete aus China ein

Ab dem 1. Januar 2026 wird Luxemburg als eines der ersten EU-Länder eine neue Abgabe auf sogenannte petits colis - kleine Verbraucherpakete aus Ländern außerhalb Europas mit einem Wert von bis zu 150 € - einführen. Die neue Abgabe beträgt 2 € pro Paket und wird unabhängig von der Art der Ware erhoben. Die Entscheidung greift ähnlichen Maßnahmen vor, die die EU insgesamt erst im vierten Quartal 2026 einführen will.

Das Hauptmotiv für die Einführung der Steuer ist die Bekämpfung der Masseneinfuhr von Billigprodukten, oft von zweifelhafter Qualität, von Plattformen wie Shein und Temu mit Sitz in China. Auf diesen Marktplätzen werden Tausende von Produkten zu Preisen angeboten, die unter denen ihrer europäischen Pendants liegen, wobei häufig gegen Sicherheits-, Kennzeichnungs- und Verbraucherrechtsstandards verstoßen wird.

Während die Verbraucher in den Genuss erschwinglicher Preise kommen, berichten europäische Hersteller und Aufsichtsbehörden von wachsenden Risiken, die von nicht wettbewerbsfähigen Konditionen bis hin zur Lieferung nicht zertifizierter oder sogar verbotener Waren reichen. Insbesondere Shein wurde in den letzten Monaten für den Vertrieb potenziell gefährlicher Produkte, darunter Kleidung und Babyartikel, kritisiert.

Für Käufer, die es gewohnt sind, auf AliExpress, Shein, Temu und anderen ausländischen Websites zu bestellen, wird dies eine spürbare Einschränkung darstellen. Bei billigen Waren kann es zu Nachzahlungen und damit zu Verzögerungen beim Zoll, zu Kontrollen oder zur vollständigen Verweigerung der Lieferung kommen.

Gleichzeitig können die neuen Vorschriften innerhalb der EU ein zusätzlicher Anreiz für die Entwicklung lokaler Plattformen und für einen fairen Wettbewerb zwischen den europäischen Herstellern sein, die zuvor von den Ultra-Billig-Importen verdrängt wurden.