Luxemburg unterstützt digitale Währung und EU-Reform

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Vom 19. bis 20. Juni 2025 nahm der luxemburgische Finanzminister Gilles Roth an wichtigen Treffen der europäischen Minister im Rahmen der Eurogruppe und des Rates Wirtschaft und Finanzen (ECOFIN) in Luxemburg teil. Vor dem Hintergrund des sich beschleunigenden Wandels der Weltwirtschaft standen drei strategische Themen im Mittelpunkt: die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone, die Umsetzung des digitalen Euro und die nachhaltige Finanzierung der Verteidigung.
Die Finanzminister der Eurozone haben den analytischen Bericht des Internationalen Währungsfonds über Steuerpolitik, Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität gehört. Nach Einschätzung des IWF ist die Eurozone mit einem chronischen Rückstand bei technologischen Investitionen und Innovationen konfrontiert, was ihre Position auf dem Weltmarkt bedroht.
Daraufhin erörterten die Minister Möglichkeiten zur Ankurbelung des Wachstums, ohne die fiskalische Nachhaltigkeit zu gefährden. Dazu gehörte die Notwendigkeit von Reformen, die nicht nur die Steuerbasis verbreitern, sondern auch Raum für die Finanzierung des grünen und digitalen Wandels schaffen.
Eines der zentralen Themen war der Fortschritt des digitalen Euro-Projekts, das unter der Schirmherrschaft der Europäischen Zentralbank entwickelt wird. Die Minister analysierten die derzeitige Phase und die auf der Tagesordnung stehenden Fragen, einschließlich rechtlicher Garantien, Fragen des Datenschutzes und der Interaktion mit Geschäftsbanken.
"Luxemburg unterstützt das digitale Euro-Projekt und die Innovation im Finanzsektor. Die EU muss Führungsstärke beweisen - digital, strategisch und regulatorisch. Es gibt Fortschritte, aber wichtige Bestimmungen müssen noch rechtlich verankert werden", sagte Gilles Roth.
Der digitale Euro wird nicht nur als Alternative zum Bargeld gesehen, sondern auch als Antwort auf die Ausbreitung privater Kryptowährungen und Chinas Bemühungen, den digitalen Yuan international bekannt zu machen.
Die Minister erörterten die Zollsteuerreform sowie das Frühjahrspaket mit Empfehlungen der Europäischen Kommission im Rahmen des Europäischen Semesters, dem wirtschaftspolitischen Koordinierungsinstrument der EU.
Die Ereignisse vom Juni 2025 bestätigen: Die EU befindet sich in einer Transformationsphase, in der Digitalisierung, Verteidigung und Energie ebenso wichtig werden wie die klassische Haushaltsdisziplin. Luxemburg, als Finanzzentrum Europas, nimmt eine aktive Position in dieser Umstrukturierung ein und setzt auf technologische Führerschaft.