Verbraucher unter Druck: ULC fordert Steuergerechtigkeit und Preiskontrolle

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"Es ist nicht einfach, heutzutage Verbraucher zu sein", räumte Nico Hoffmann, Präsident des Luxemburger Verbraucherverbandes (ULC), ein. Am Montag stellte er die aktuellen Prioritäten der Organisation vor - und das Hauptthema waren einmal mehr steigende Preise und sinkende Kaufkraft.
Laut Hoffmann waren es vor allem die Energietarife, die trotz einer allmählichen Verlangsamung der Inflation zu Buche schlugen. Im Jahr 2023 bearbeitete die ULC 4.645 neue Fälle, darunter Beschwerden, Streitigkeiten und Auskunftsersuchen.
Die Organisation besteht darauf, dass es notwendig war, die Energiepreisobergrenze zu verlängern und die Erhöhung der Kohlenstoffsteuer einzufrieren. Zur Erinnerung: Seit ihrer Einführung im Jahr 2021 ist die Steuer jährlich um 5 Euro pro Tonne CO₂ gestiegen und wird bis 2026 weiter ansteigen.
Hoffmann kritisierte auch die Erhöhung der Gebühren für Versorgungsleistungen, insbesondere für die Müllabfuhr, in einigen Gemeinden. Dies erhöhe den Steuerdruck auf die Bürgerinnen und Bürger. Er forderte ein "gerechteres Steuersystem", insbesondere im Hinblick auf die erwartete Steuerreform in der laufenden Legislaturperiode (2023-2028).
Er wies darauf hin, dass die jüngste Anpassung des Steuertarifs ein Schritt nach vorn ist, dass aber noch 2,5 Indexierungsschritte integriert werden müssen, von denen einer für das Frühjahr geplant ist.
Hoffmann, der die ULC 16 Jahre lang geleitet hat, sagte, er werde nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren. "Ich habe mein Amt lange Zeit ausgeübt, jetzt ist es an der Zeit, den Staffelstab an die Jungen weiterzugeben", sagte er. Ein neuer Präsident wird am 11. Juni auf der ULC-Mitgliederversammlung gewählt.
Besonders besorgniserregend ist das Gesetz über Sammelklagen, das bereits 2022 eingeführt wurde. Aufgrund von Genehmigungen im Staatsrat ist das Dokument noch nicht in Kraft getreten. Hoffmann hofft, dass der Gesetzgeber das Gesetz bereits 2025 verabschieden wird, was die Verbraucherrechte rechtlich stärken würde.
Die ULC setzt sich weiterhin dafür ein, dass die Stimme der Verbraucher in Luxemburg nicht durch Bürokratie und Steuerlast übertönt wird, insbesondere vor dem Hintergrund einer unbeständigen Wirtschaftslage.