Fast jede fünfte Person in Luxemburg ist von Armut bedroht

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Nach den neuesten Daten des nationalen Statistikamtes STATEC, die im Rahmen der Erhebung über die Lebensbedingungen und das Einkommen 2023 erhoben wurden, lag das Armutsrisiko in Luxemburg bei 18,1 Prozent. Das sind 0,7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr (18,8 %), aber fast jeder fünfte Einwohner des Landes befindet sich nach wie vor in einer Zone der sozialen Gefährdung.
Besonders alarmierend ist die Situation bei Kindern unter 18 Jahren: 24,1 Prozent von ihnen leben in Haushalten mit einem Einkommen unter der Armutsgrenze (d. h. weniger als 2.540 € pro Person und Monat). Dies ist die höchste Quote in dieser Altersgruppe. Im Vergleich dazu liegt die Armutsrisikoquote bei den über 65-Jährigen bei nur 9,4 Prozent.
Gleichzeitig bleibt die soziale Ungleichheit trotz einer leichten Verbesserung der Situation erheblich. Dem S80/S20-Index zufolge verfügen die reichsten 20 Prozent der Bevölkerung über ein 4,7-mal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent. Dieser Wert ist von 4,8 im Jahr 2023 gesunken, zeigt aber immer noch eine große Kluft an. Auch der Gini-Koeffizient, der das Gesamtniveau der Ungleichheit misst, ist von 30,6 % auf 30,1 % gesunken.
Der durchschnittliche Lebensstandard in dem Land liegt nach den Daten von 2024 bei 4.867 € pro Person und Monat, aber die Forschungsdaten zeigen deutlich: makroökonomische Indikatoren spiegeln nicht immer die tatsächlichen sozialen Risiken wider.
STATEC betont, dass Armut auch bei wirtschaftlicher Stabilität ein strukturelles Problem bleibt, das umfassende Lösungen erfordert - von der Unterstützung für Familien mit Kindern bis hin zu systemischen Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und bezahlbarer Wohnraum.