Luc Frieden: "Die Monarchie bleibt ein Symbol der Stabilität und ein Markenzeichen Luxemburgs"

Source: Luc Frieden Facebook page
In einem Interview mit der Zeitschrift Télécran teilte Premierminister Luc Frieden seine Erinnerungen und Überlegungen zum 25. Jahrestag der Regentschaft von Großherzog Henri und der bevorstehenden Übergabe an den Erben Guillaume.
Frieden erinnerte sich daran, dass er den Monarchenwechsel im Jahr 2000 miterlebt hatte: "Für mich war das ein historischer Moment. Ich habe noch vor Jean den Amtseid abgelegt, und kurz danach kam Henri auf den Thron. Es war ein Moment, in dem man die Geschichte selbst spüren konnte.
Dem Premierminister zufolge hat sich die Haltung der Luxemburger gegenüber der Monarchie in einem Vierteljahrhundert nicht geändert: Die meisten sind immer noch stolz darauf, wie die großherzogliche Familie das Land repräsentiert. Die wachsende Zahl von Ausländern verändert jedoch die Wahrnehmung der Institution, und Henri hat immer betont, dass er das Staatsoberhaupt für alle im Lande ist, nicht nur für die Luxemburger.
Frieden erzählte auch von schwierigen Episoden - wie 2008, als der Großherzog sich weigerte, das Gesetz zur Sterbehilfe zu unterzeichnen. Damals war Frieden Justizminister und führte stundenlange Gespräche mit dem Monarchen: "Es war wichtig, dass die Demokratie in einer konstitutionellen Monarchie funktionieren kann. Wir haben mit einer Verfassungsänderung eine Lösung gefunden. Das war ein beeindruckender Moment in der Geschichte."
Zur Zukunft der Monarchie fügte der Premierminister hinzu: "Vor ein paar Jahren hätte das Parlament die Monarchie bei der Verfassungsrevision abschaffen können, aber das ist nicht geschehen. Die Mehrheit der Bevölkerung will lieber ein überparteiliches Staatsoberhaupt als einen Politiker einer Partei". Der Monarch sei das Symbol der Nation und die "Visitenkarte" des Landes außerhalb seiner Grenzen.
In Bezug auf den Erben betonte Frieden die enge Beziehung zu Guillaume, die sich in fast 30 Jahren gemeinsamer Reisen und Wirtschaftsmissionen entwickelt hat: "Wir haben oft über berufliche und persönliche Dinge gesprochen. Dieses Vertrauen wird auch für das Land von Vorteil sein". Seiner Meinung nach wird der neue Monarch näher an der Gesellschaft sein: Er hat eine luxemburgische Regelschule besucht und sein Stil wird weniger formell sein als der seiner Vorgänger.
"Ich wünsche dem künftigen großherzoglichen Paar Freude an seiner Aufgabe, die Unterstützung des Volkes und eine gute Zusammenarbeit mit der Regierung", so der Ministerpräsident abschließend.