Das Luxemburger Nationalmuseum riecht nach "Popcorn".
Das Luxemburger Museum hat eine fortschrittliche biologische Schädlingsbekämpfungsmethode eingeführt, bei der Heißluft mit kontrollierter Luftfeuchtigkeit eingesetzt wird. Diese Methode vernichtet Insekten wirksam, ohne historische Artefakte zu beschädigen, und vermeidet den Einsatz von Chemikalien.
Die Technologie basiert auf der Erhitzung von Objekten auf eine Temperatur von 42-52 °C, bei der Insektenproteine (in allen Entwicklungsstadien) eine irreversible Denaturierung erfahren. Dieser Prozess erinnert an das Kochen eines Eies, weshalb das Gerät scherzhaft als "Popcornmaschine" bezeichnet wird. Das Schlüsselelement ist die Aufrechterhaltung einer stabilen Luftfeuchtigkeit von 50 %, um Verformungen oder Schäden an Gegenständen aus hygroskopischen Materialien wie Holz, Papier oder Stoffen zu vermeiden.
Ein spezieller Computer steuert die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit und sorgt dafür, dass der Unterschied zwischen der Oberfläche und dem Kern des Objekts 3 °C nicht übersteigt, was innere Spannungen und Maßveränderungen verhindert.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, bei denen Chemikalien eingesetzt werden, ist die neue Technologie völlig umweltfreundlich. Ein System von eingebauten Filtern entfernt flüchtige Biozide aus der Luft, die von früheren Behandlungen auf den Objekten zurückbleiben. Dies schützt nicht nur die Kunstwerke, sondern verringert auch ihre Verschmutzung.
Die Methode ist auch kosteneffizient: Ein Behandlungszyklus dauert nur 17 Stunden, was deutlich schneller ist als die herkömmliche anaerobe Behandlung, die drei Wochen dauert. Das System verbraucht wenig Energie und Wasser und minimiert so seinen ökologischen Fußabdruck.
Der Container, in dem die Geräte untergebracht sind, ist leicht zu bewegen und kann daher auch für den Transport von Museumssammlungen verwendet werden. Er dient auch als Quarantänezone für verdächtige Objekte und verhindert die Ausbreitung von Schädlingen.