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Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen sinkt Anfang 2025

Zuletzt aktualisiert
19.06.25
Renewable energy in Luxembourg and EU

Zbynek Burival, Unsplash

Im ersten Quartal 2025 sank der Anteil des aus erneuerbaren Quellen erzeugten Stroms in der EU auf 42,5 Prozent, gegenüber 46,8 Prozent im gleichen Zeitraum 2024. Dieser Rückgang um 4,3 Prozentpunkte war der erste nennenswerte Rückgang in den letzten Jahren und signalisiert die Fragilität der europäischen Energiewende, insbesondere vor dem Hintergrund der klimatischen und geopolitischen Herausforderungen.

Der Hauptgrund für den Rückgang war ein starker Rückgang der Erzeugung aus Wasserkraftwerken und Windparks. Diese beiden wichtigsten Quellen grüner Energie fielen innerhalb eines Jahres von 260,5 TWh auf 218,5 TWh. Dies war ein schwerer Schlag, der nicht einmal den im gleichen Zeitraum verzeichneten Anstieg der Solarstromerzeugung von 40,9 TWh auf 55 TWh ausgleichen konnte.

Vor dem Hintergrund eines allgemeinen Rückgangs ist es einigen Ländern gelungen, ihre Leistung nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch eindrucksvoll zu demonstrieren. Dänemark führt die Rangliste mit einem Anteil von 88,5 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen an. Dahinter folgen Portugal (86,6 Prozent) und Kroatien (77,3 Prozent). Diese Ergebnisse sind zum Teil auf solide nationale Strategien für Wind- und Wasserkraft sowie auf umfangreiche Infrastrukturinvestitionen zurückzuführen.

Die schlechtesten Ergebnisse wurden dagegen in der Tschechischen Republik (13,4%), Malta (14,4%) und der Slowakei (15,1%) verzeichnet. Besonders stark war der Rückgang in Griechenland (-12,4 Prozentpunkte), Litauen (-12,0 Prozentpunkte) und der Slowakei (-10,6 Prozentpunkte). Dies wirft die Frage nach der Verlässlichkeit der nationalen Energiepolitik angesichts der natürlichen Schwankungen auf.

Im ersten Quartal 2025 betrug der Anteil der Windenergie am Mix der erneuerbaren Energien 42,5 Prozent, der Anteil der Wasserkraft 29,2 Prozent und der Anteil der Solarenergie 18,1 Prozent. Die restlichen 9,8 Prozent stammten aus brennbaren erneuerbaren Energiequellen (Biokraftstoffe) und die Geothermie trug nur 0,5 Prozent bei. Trotz der stetigen Diversifizierung ist es klar, dass Wind- und Wasserkraft weiterhin kritisch sind - ihre saisonalen oder klimatischen Schwankungen spiegeln sich sofort in der Gesamtstatistik wider.

Es ist wichtig zu wissen, dass sich die Eurostat-Daten auf den Anteil der erneuerbaren Energien an der Nettoerzeugung und nicht am Gesamtverbrauch beziehen, was den Vergleich mit anderen Indikatoren (z. B. den Zielen der RED-Richtlinie) nicht ganz einfach macht. Darüber hinaus schließt die neue Methodik das "Nettopumpen" in Wasserkraftwerke aus, wodurch sich der Anteil der Wasserkraft im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen ebenfalls leicht verringert.

Der Gesamtrückgang ist auf die Wetterbedingungen - geringere Niederschläge und weniger Wind - zurückzuführen, die sich auf die Erzeugung auswirkten. Experten warnen jedoch, dass sich die EU nicht allein auf die Natur verlassen kann und stabile Investitionen in Energiespeichertechnologien und die Entwicklung nachhaltiger Quellen, die weniger von saisonalen Faktoren abhängig sind, benötigt.

Der beobachtete Rückgang ist ein Weckruf für die europäische Umweltpolitik. Selbst bei wachsender Solarstromerzeugung kann die EU noch keinen stabilen Anteil an erneuerbaren Energien garantieren, ohne verlässliche Mechanismen zum Ausgleich des Rückgangs bei anderen Quellen. Vorbeugende Maßnahmen, einschließlich umfangreicher Investitionen in die Energiespeicherung, die Modernisierung der Netze und die Entwicklung geografisch diversifizierter Kapazitäten, sind zunehmend notwendig, um die Abhängigkeit von den Wetterbedingungen zu vermeiden.

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Zuletzt aktualisiert
19.06.25

Fotos aus diesen Quellen: Zbynek Burival, Unsplash

Autoren: Alex Mort

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