Luxemburg hat gelernt, die luxemburgische Sprache zu synthetisieren

Jason Rosewell, Unsplash
Am 10. Februar 2025 stellte Kulturminister Eric Thill sproochmaschinn.lu vor, die erste digitale Plattform für die automatische Transkription (Speech-to-Text) und Sprachsynthese (Text-to-Speech) in Luxemburgisch.** Dieses vom Zenter fir d'Lëtzebuerger Sprooch (ZLS, Luxemburger Sprachenzentrum) entwickelte Projekt stellt einen wichtigen Schritt in der Anwendung künstlicher Intelligenz zur Unterstützung der Landessprache dar.
Die erste Version des Spracherkennungswerkzeugs wurde bereits 2022 auf den Markt gebracht, aber das System wurde seither erheblich verbessert. Die neue Version:
- macht weniger Fehler,
- die verschiedenen regionalen Dialekte besser erkennen kann,
- kann lange Audiodateien verarbeiten.
Der Nutzer lädt eine Audioaufnahme hoch, die das System dann automatisch in Text umwandelt. Über die Schnittstelle können Sie den Prozess verfolgen und das Ergebnis als reinen Text oder als Datei mit Zeitstempel herunterladen, was für die Untertitelung praktisch ist.
Eine Innovation der Plattform ist die Sprachsynthesefunktion - die Fähigkeit, Text in natürlich klingende Voiceovers zu verwandeln. Die Plattform basiert auf künstlicher Intelligenz, die auf dem Lëtzebuerger Online Dictionnaire (LOD, Luxembourg Online Dictionary) trainiert wurde.
Der Clou: Die Maschine spricht mit der Stimme eines echten Menschen. Für das Training wurde Max Kuborn, ein bekannter RTL-Mitarbeiter, eingesetzt, was die synthetische Stimme natürlicher klingen lässt.
Dieses Werkzeug kann besonders nützlich sein für:
- für sehbehinderte Menschen,
- automatische Textvertonung für Bildungs- und Medienzwecke.
Es wird empfohlen, die Rechtschreibung vor der Bearbeitung des Textes sorgfältig zu prüfen, da das System mit korrekt geschriebenen Wörtern besser funktioniert.
Im Moment hat das System Schwierigkeiten mit:
- mit Lehnwörtern und Fremdwörtern,
- Eigennamen (geografische Namen, Namen von Personen, Namen von Organisationen),
- mit Akronymen.
Die Entwickler fordern die Nutzer auf, Probleme zu melden, um die Technologie zu verbessern.
Der Kulturminister Eric Thiel betonte, dass sproochmaschinn.lu ein wichtiger Schritt in der Strategie zur Förderung der luxemburgischen Sprache sei. Er versicherte auch, dass das System keine Nutzerdaten speichert, wodurch der Schutz persönlicher Informationen gewährleistet ist.
Die Plattform steht bereits für Tests zur Verfügung und könnte in Zukunft in Unternehmen, im Bildungswesen und bei Behörden eingesetzt werden.
Der Start von sproochmaschinn.lu ist ein wichtiger Schritt für die digitale Zukunft der luxemburgischen Sprache. Texte können nun nicht nur in Sprache übersetzt, sondern auch mit einer fast menschlichen Stimme aufgenommen werden. Das Projekt eröffnet neue Möglichkeiten für Bildung, Zugänglichkeit und technologische Entwicklung.