Luxemburg lanciert erste Wasserstoffprojekte

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Zum ersten Mal in der Geschichte Luxemburgs hat der Staat die Produktion von grünem Wasserstoff offiziell unterstützt. Dies ist das Ergebnis der ersten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, die das Wirtschaftsministerium seit Oktober 2024 durchgeführt hat. Im Rahmen des Programms, das mit einem großzügigen Budget von 110 Millionen Euro ausgestattet ist, wurden am 26. Mai 2025 zwei Pilotprojekte ausgewählt, die zusammen jährlich rund 500 Tonnen Wasserstoff produzieren werden.
Das von Enovos S.A. geleitete Projekt LuxHyVal Green Hydrogen Production wird eine 5-Megawatt-Elektrolyseanlage errichten. Das zweite Projekt, ECHO-WAVE, das von Energiwiss Kielen S.A.R.L. geleitet wird, ist für 2,5 Megawatt ausgelegt. Die beiden Projekte kommen für eine öffentliche Förderung in Höhe von 47 Millionen Euro in Frage, die sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten über die nächsten 10 Jahre abdecken wird.
Die staatliche Beihilfe ist in zwei Komponenten unterteilt. Die erste ist die Investition: bis zu 45 % der förderfähigen Kosten. Die zweite Komponente ist der Betrieb: eine Entschädigung von bis zu 7 Euro für jedes produzierte Kilogramm Wasserstoff. Darüber hinaus gibt es einen "Bonus" von 3 Euro pro Kilogramm, wenn das Projekt mit der Installation zusätzlicher Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbarer Energien einhergeht.
Die maximale Förderung pro Projekt beträgt 30 Millionen Euro. Darüber hinaus ist es möglich, sie mit Mitteln aus EU-Fonds zu kombinieren.
Der luxemburgische Minister für Wirtschaft und Energie, Lex Delles, betonte, dass die neuen Projekte es ermöglichen werden, auf die Einfuhr von aus fossilen Brennstoffen gewonnenem Wasserstoff weitgehend zu verzichten: "Diese innovativen Initiativen gehen die klimapolitischen Herausforderungen an und schaffen den notwendigen professionellen Rahmen für den Übergang zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft."
So setzt das Land nicht nur auf die Reduzierung der CO₂-Emissionen, sondern auch auf die Stärkung der technologischen Unabhängigkeit.
Nur Projekte mit echten Wasserstoffverbrauchern konnten an dem Wettbewerb teilnehmen - eine wichtige Voraussetzung, um zu vermeiden, dass der produzierte Wasserstoff keine Nachfrage findet. Die obligatorische Bedingung ist die Inbetriebnahme innerhalb von drei Jahren und die Bereitstellung von Bankgarantien für den Fall, dass die Fristen nicht eingehalten werden.
Nach der ersten Ausschreibung plant das Ministerium die Entwicklung eines stabilen Modells für regelmäßige Wasserstoffprogramme. Darüber hinaus wird die Schaffung einer Infrastruktur für den Import von Wasserstoff in das Land erwogen, da die nationale Produktion für den künftigen Bedarf möglicherweise nicht ausreicht.
Wasserstoff, der durch Elektrolyse unter Verwendung erneuerbarer Energien hergestellt wird, gilt als Schlüsselelement einer künftigen kohlenstofffreien Wirtschaft. Er ist jedoch nach wie vor teuer und erfordert hohe Subventionen. In diesem Sinne folgt Luxemburg nicht nur der europäischen Wasserstoffstrategie, sondern ist auch bestrebt, ein eigenes Produktions- und Verbrauchssegment zu schaffen.