Luxemburg entwickelt ein Mietspiegelkataster

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In Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Abgeordneten Paulette Lenert bestätigte der Minister für Wohnungswesen und Raumordnung, Claude Meisch, dass die Behörden an der Erstellung eines Mietpreiskatasters arbeiten. Dieses Instrument würde eine bessere Überwachung des Mietmarktes ermöglichen, wäre aber kein Mechanismus zur Preisregulierung.
Das Kataster wird das Äquivalent zum deutschen Mietspiegel sein und Teil der Arbeit des Observatoire de l'Habitat sein. Das Hauptziel besteht darin, detaillierte Informationen über die Mietkosten in verschiedenen Regionen zu erhalten.
Luxemburg wird dem Beispiel mehrerer europäischer Länder folgen:
- Frankreich verwendet ein System von Beobachtungsstellen für Mietpreise,
- Das Vereinigte Königreich führt Umfragen unter privaten Vermietern durch,
- Die Schweiz analysiert die Mieten anhand von Eigentumsregistern, demografischen Daten und Verwaltungsdatenbanken.
In Luxemburg wird das Kataster auf einem hedonischen Modell beruhen, das die Eigenschaften der Immobilie bei der Berechnung des durchschnittlichen Mietwerts berücksichtigt.
Die Einrichtung des Katasters könnte der erste Schritt zur Einführung einer obligatorischen Registrierung von Pachtverträgen sein. Diese Frage bleibt jedoch vorerst offen.
Der Minister betonte, dass es bereits genügend bestehende Gesetze gibt, um das Projekt umzusetzen, darunter
- Das Wohnraummietgesetz vom 21. September 2006 (in seiner geänderten Fassung),
- Gesetz über die Organisation der öffentlichen Forschungszentren vom 3. Dezember 2014.
Das Kataster wird zwar nicht zu einer unmittelbaren Preisregulierung führen, aber es wird ein transparentes System zur Überwachung der Mieten schaffen, das es den Behörden ermöglicht, gezieltere Fördermaßnahmen zu entwickeln.
Die Mieter werden sich besser auf dem realen Markt orientieren können und vor überhöhten Preisen geschützt sein. Der Staat wiederum wird den Bedarf an erschwinglichem Wohnraum besser einschätzen können.
Es wird erwartet, dass die ersten Ergebnisse der Studie als Grundlage für künftige Reformen im Mietsektor dienen werden.