Luxemburger Regierung arbeitet an Reform der Mietobergrenzen
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Yevhenii Deshko, Unsplash
Wohnungsbauminister Claude Meisch hat bestätigt, dass die Regierung weiterhin an einer Reform der Mietpreisregulierung arbeitet, dass es aber noch keine konkreten Gesetzesvorschläge gibt.
Der Mietmarkt in Luxemburg hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Nach Angaben der Beobachtungsstelle für Wohnungswesen waren die Renditen für Mietwohnungen von 2010 bis 2018 stabil (4,26-4,56 %) und das Miet- und Immobilienpreiswachstum entwickelte sich synchron (+4-4,5 % pro Jahr). Von 2018 bis 2022 kam es jedoch zu einem starken Rückgang der Rentabilität. Im Jahr 2021 stiegen die Immobilienpreise auf einmal um 16,3 %, aber die Mietpreise hielten mit diesem Wachstum nicht Schritt. Infolgedessen sanken die durchschnittlichen Renditen auf 3,04 % im Jahr 2022.
Der Minister betonte, dass das neue System der Mietpreisregulierung ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Mieter vor überhöhten Preisen und der Gewährleistung einer ausreichenden Rentabilität für die Vermieter berücksichtigen muss. Andernfalls könnte der Mietmarkt weiter schrumpfen und die Wohnungskrise noch verschärfen.
Der Reformentwurf soll dem Parlament bis zum 30. Juni 2025 vorgelegt werden. Derzeit laufen Konsultationen mit Experten und Interessengruppen, um eine Kompromisslösung zu erarbeiten.
Zur Vorbereitung der Reform untersuchten die Beobachtungsstelle für das Wohnungswesen und die Denkfabrik Liser verschiedene Modelle der Mietregulierung in Europa. Zu den wichtigsten Studien gehören:
- Analyse #13 über die Rentabilität von Mietwohnungen
- Analyse Nr. 14 zur Katastererfassung von Pachtverträgen
- Analyse #15 über die geografische Verteilung der Immobilienpreise
- Analyse #11 über die Unterschiede bei den Mietpreisen nach Regionen
- Analyse Nr. 12 über die Dynamik der Wohnungspreise
Darüber hinaus untersuchte der parlamentarische Ausschuss für Wohnungswesen im Juni 2020 die Erfahrungen mit der Mietpreisregulierung in verschiedenen europäischen Ländern; auch dieser Bericht wird bei der Vorbereitung der Reform berücksichtigt werden.
Das Ministerium arbeitet weiterhin an spezifischen Maßnahmen, aber ein Konsens zwischen Vermietern und Mietern konnte noch nicht erreicht werden. Die Behörden versuchen, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Interessen beider Parteien zu finden, um einen weiteren Rückgang an bezahlbarem Wohnraum zu vermeiden.
Die Mieter erwarten eine Begrenzung des Mietanstiegs, aber die Immobilienbesitzer warnen, dass zu harte Maßnahmen Investoren abschrecken könnten, was zu einem noch größeren Mangel an Mietwohnungen führen würde.
Die endgültigen Reformvorschläge sollen in der ersten Hälfte des Jahres 2025 vorgelegt werden.