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Luxtoday

François Bausch steht vor Gericht

Zuletzt aktualisiert
26.09.25
Judgement in Luxembourg

Yunus Tuğ, Unsplash

Das Bezirksgericht Luxemburg hat beschlossen, ein Verfahren im Zusammenhang mit der Tragödie vom 14. Februar 2019 an die Strafkammer zu verweisen. Damals explodierte eine 48 kg schwere Deponie im Militärarsenal Waldhof und tötete zwei Menschen. Es wurde festgestellt, dass die Armee schon vor der Katastrophe wusste, dass das Lager schon lange nicht mehr den modernen Sicherheitsstandards entsprach.

Nach Ansicht des Gerichts könnten zwei hochrangige Beamte dafür verantwortlich sein: François Bausch (Grüne), der damalige Verteidigungsminister, und Alain Duschène, der ehemalige Generalstabschef der Armee. Sie werden wegen Totschlags und Körperverletzung angeklagt. Zwei weitere hochrangige Offiziere - der Kommandeur des Bombenentschärfungsdienstes SEDAL und sein Stellvertreter - entgingen dem Prozess: gegen sie wurde keine Anklage erhoben.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung des Gerichts lediglich das Vorliegen ausreichender Gründe für die Befassung der Strafkammer feststellt und kein Schuldeingeständnis darstellt. Für beide Angeklagte gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Wenige Stunden nach der Verkündung des Urteils erklärte der Anwalt von François Bausch, dass er Berufung einlegen werde, da die Verteidigung "weder rechtlich noch faktisch die Argumentation des Gerichts teilt".

Die Tragödie von vor sechs Jahren steht wieder im Rampenlicht und hat das Potenzial, sich zu einem viel beachteten Prozess zu entwickeln, bei dem nicht nur die persönliche Verantwortung ehemaliger Führungskräfte, sondern auch die gesamte Sicherheitskultur der luxemburgischen Armee in Frage gestellt wird.

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26.09.25

Fotos aus diesen Quellen: Yunus Tuğ, Unsplash

Autoren: Alex Mort