Luxemburg hat sich den WHO-Empfehlungen für die HPV-Impfung angenähert

A. C., Unsplash
Im Rahmen der Europäischen Impfwoche hat die luxemburgische Gesundheitsdirektion einen neuen Bericht über die Durchimpfung gegen humane Papillomaviren (HPV) bei jungen Menschen im Alter von 9 bis 20 Jahren veröffentlicht. Die Studie, die zwischen März und Juni 2024 durchgeführt wurde, ist nicht nur eine statistische Momentaufnahme, sondern eine Karte der Erfolge und Herausforderungen bei der Prävention einer der heimtückischsten Infektionskrankheiten unserer Zeit.
Die Daten zeigen deutliche Fortschritte. Bei den 15-Jährigen:
- 83,9 % erhielten mindestens eine Dosis des HPV-Impfstoffs;
- 77,4 % beendeten den gesamten Kurs von zwei Dosen.
Besonders hoch ist die Durchimpfungsrate bei Mädchen: 87,3 % haben sich zum ersten Mal impfen lassen und 81,8 % haben die Impfung abgeschlossen. Bei den Jungen, die vor kurzem in das nationale Impfprogramm aufgenommen wurden, sind die Raten niedriger, aber der Trend ist positiv.
Ein interessantes Ergebnis der Studie war, dass die Impfbereitschaft bei ungeimpften Kindern unter 15 Jahren nach wie vor hoch ist: 80 % der Mädchen und 67 % der Jungen gaben an, geimpft werden zu wollen. Wenn diese Absichten in die Tat umgesetzt werden, könnten die Durchimpfungsraten in dieser Altersgruppe 93 % für Mädchen und 74 % für Jungen erreichen.
Bei den 15- bis 20-Jährigen herrscht jedoch ein alarmierendes Maß an Unsicherheit: Mehr als die Hälfte der nicht geimpften jungen Menschen zögert, eine Entscheidung zu treffen. Dieser "verlorenen Zone" muss durch Informations- und Aufklärungskampagnen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
HPV ist nicht nur ein sexuell übertragbares Virus. Es ist ein potenzieller "unsichtbarer Feind", der Jahre später zu schweren Krebserkrankungen führen kann, von Gebärmutterhalskrebs bis hin zu anogenitalen und oropharyngealen Tumoren. In den meisten Fällen verläuft die Infektion asymptomatisch, weshalb eine vorbeugende Impfung von entscheidender Bedeutung ist.
In Luxemburg wird die HPV-Impfung offiziell für alle Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen, mit der Möglichkeit einer "Nachholimpfung" bis zum Alter von 20 Jahren. Der universelle Ansatz, der sowohl für Mädchen als auch für Jungen gilt, entspricht den aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen.
Die Ergebnisse der Studie bestätigen: Luxemburg ist auf dem besten Weg, die globalen Ziele der WHO und der CDC für Viruskrebs zu erreichen. Doch hinter den guten Zahlen verbirgt sich die Herausforderung, junge Menschen, insbesondere junge Männer und ältere Jugendliche, davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen.