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Schatten nach dem Virus: Wie das "lange Covid" die Psyche beeinflusst

Zuletzt aktualisiert
16.04.25
Long CoViD syndrome in Luxembourg

Victoria Romulo, Unsplash

Fast vier Jahre nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie ist das Thema des so genannten langen Covid immer noch aktuell - vor allem im Zusammenhang mit den medizinischen und psychologischen Folgen, die in der Öffentlichkeit immer noch wenig bekannt sind. Ein neues internationales Projekt, das von Forscherteams aus Luxemburg, Deutschland und der Schweiz durchgeführt wurde, hat einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der psychiatrischen Symptome des Post-Covid-Status geleistet.

Die Studie wurde von der Rehabilitationsabteilung des Neuropsychiatrischen Zentrums CHNP in Ettelbruck unter Beteiligung von Prof. Dr. Claus Vögele von der Universität Luxemburg koordiniert. Im Zuge der Arbeiten wurden 1.200 Personen, die an den Folgen des Coronavirus leiden, befragt und medizinisch nachbetreut.

Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich: Die Auswirkungen von Covid gehen weit über Müdigkeit oder einen anhaltenden Husten hinaus. Depressionen, Angststörungen, kognitive Beeinträchtigungen und emotionales Burnout stehen im Mittelpunkt des Problems. In den meisten Fällen, so die Forscher, verstärken sich körperliche und psychische Symptome gegenseitig und bilden einen Teufelskreis.

"Die psychische Komponente wird oft unterschätzt, obwohl sie das tägliche Leben der Patienten radikal verändern kann", betonen die Autoren der Studie. In der Praxis bedeutet dies Konzentrationsschwäche, Motivationsverlust, soziale Isolation und in einigen Fällen auch den Verlust der Arbeitsfähigkeit.

Da es keine allgemeingültigen Symptome gibt, ist Long Covidus schwer zu diagnostizieren und zu behandeln. Die Symptome sind bei jedem Patienten anders: Manche leiden unter Panikattacken, andere unter chronischer Müdigkeit, wieder andere unter einem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Dies erfordert einen individuellen Ansatz des medizinischen Systems, der auf einer Kombination aus körperlicher und geistiger Unterstützung beruht.

Die Wissenschaftler sind sich einig, dass es kein Allheilmittel für Covid long gibt. Was bei dem einen Patienten funktioniert, muss bei einem anderen nicht funktionieren. Deshalb ist es so wichtig, von Musterprotokollen wegzukommen und zu individuellen Behandlungsplänen überzugehen - unter Einbeziehung nicht nur von Therapeuten, sondern auch von Psychiatern, Physiotherapeuten und Sozialarbeitern.

Prof. Vögele betont die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes: Körper und Geist müssen gleichermaßen berücksichtigt werden. Nur so kann eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit diesem komplexen Syndrom erreicht werden.

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16.04.25

Fotos aus diesen Quellen: Victoria Romulo, Unsplash

Autoren: Alex