Luc Frieden: "Papst Franziskus wird ein Symbol der Menschlichkeit und Einheit bleiben"

Aleksandr Nagornyi, freelance photographer
In einem Interview mit der Zeitung Luxemburger Wort teilte der luxemburgische Premierminister Luc Frieden seine tiefen Eindrücke von der Abschiedszeremonie von Papst Franziskus, zu der Zehntausende von Menschen und Staatsoberhäuptern aus fast hundert Ländern auf den Petersplatz im Vatikan gekommen waren.
Die Verabschiedung des Pontifex sei ein historisches Ereignis gewesen, so Frieden, weil Papst Franziskus eine einzigartige Einfachheit an den Tag gelegt habe. Sein Ansatz, den Menschen nahe zu sein, anstatt sich arrogant über sie zu erheben, war auch bei seinem letzten Abschied deutlich zu spüren. Menschen verschiedener Religionen und Kulturen strömten nach Rom, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, und schufen eine Atmosphäre globaler Einheit.
Luke Frieden stand im Mittelpunkt des Geschehens und saß in der gleichen Reihe wie der König von Jordanien und der griechische Premierminister. Auch der amtierende und der ehemalige US-Präsident waren anwesend. Der Premierminister wies darauf hin, dass er Joe Biden und seine Frau wieder getroffen habe - die Bekanntschaft, die auf dem NATO-Gipfel in Washington begann, bestätigte Bidens freundschaftliche Beziehungen zu Europa.
Zwei Momente mit Papst Franziskus sind dem Frieden besonders in Erinnerung geblieben. Der erste war eine Privataudienz während des Besuchs des Pontifex in Luxemburg, eine Begegnung, die in einer einfachen und menschlichen Atmosphäre stattfand. Der zweite ist die Erinnerung an den Ostersegen auf dem Petersplatz am Vorabend des Todes des Papstes, der heute wie eine Art Abschiedsgeste eines großen geistlichen Führers wirkt.
Frieden hob besonders hervor, dass Papst Franziskus weit vom Bild eines unnahbaren kirchlichen Monarchen entfernt sei. Er ging auf die Menschen zu, trank Kaffee in den Straßen Luxemburgs und gewann die Herzen mit kleinen Gesten.
Luc Frieden schloss das Interview mit der Hoffnung, dass das neue Konklave einen Papst wählen wird, der wie Franziskus ein Gespür für die globalen Probleme der Menschheit hat und nicht auf eine enge römische Perspektive beschränkt ist.