Luxemburgs Erwerbsbevölkerung wird immer älter

Die luxemburgische Regierung hat kurz nach der Vorlage eines Entwurfs für eine Rentenreform, die die derzeitigen Bedingungen für den Eintritt in den Ruhestand ändern könnte, neue Daten zu den Pensionierungen zwischen 2020 und 2024 veröffentlicht. Nach den von der Ministerin für Gesundheit und Sozialschutz, Martine Deprez, vorgelegten Daten werden in diesem Fünfjahreszeitraum insgesamt 40 972 Personen aus dem allgemeinen System der sozialen Sicherheit - d. h. aus der Privatwirtschaft - in den Ruhestand gehen.

Das Bemerkenswerteste an der Statistik ist das Alter der Neurentner. Fast die Hälfte der 22.680 Ruheständler - 41,8 % - beendeten ihr Arbeitsleben im Alter zwischen 57 und 59 Jahren. Nur 28 % erreichten das Alter von 62 Jahren oder mehr. Diese Zahlen stehen in krassem Gegensatz zu den erklärten Zielen der anstehenden Rentenreform, die sowohl eine Erhöhung der erforderlichen Versicherungsdauer als auch eine Anhebung des Beitragssatzes von 24 % auf 25,5 % vorsieht.

Interessanterweise ist bei den 2 409 Einzelunternehmern, die ihre berufliche Laufbahn ebenfalls in diesem Zeitraum beendeten, das Gegenteil der Fall: 33,5 % von ihnen gingen nach dem 65. Lebensjahr in den Ruhestand. Dies könnte sowohl auf wirtschaftliche Notwendigkeiten als auch auf die Art ihrer beruflichen Tätigkeit hindeuten, die flexibler und weniger körperlich anstrengend ist.

Bei einer Aufschlüsselung der Daten nach Branchen waren die meisten Ruheständler im Baugewerbe (3.181), im Handel (3.051), bei den Finanzdienstleistungen (3.100) und im Gesundheitswesen (2.459) zu finden. Diese Zahlen machen deutlich, woher die alternden Arbeitskräfte kommen - zumal das Jahr 2024 mit 9.655 ein Rekordjahr für Pensionierungen war, verglichen mit 7.081 im Jahr 2020.

Unter den Arbeitnehmern mit besonderen Pensionsregelungen - hauptsächlich Beamte und Angestellte - belief sich die Zahl der Neupensionäre auf 4.217. Außerdem schieden 7,3 % von ihnen bereits im Alter von 55-56 Jahren aus dem Arbeitsmarkt aus. Zu dieser Gruppe gehören 3.134 Beamte, 766 Angestellte der öffentlichen Versorgungsbetriebe und 317 Angestellte der Eisenbahngesellschaft CFL.

Die Gespräche über die Reform des luxemburgischen Rentensystems laufen schon seit Jahren, aber erst 2025 will die Regierung den Prozess abschließen. Nach den derzeitigen Plänen soll der Gesetzesentwurf dem Parlament bis Ende des Jahres vorgelegt werden. Die Hauptaufgabe der Behörden besteht nach wie vor darin, das System vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung und einer steigenden Lebenserwartung auszugleichen.