Gas wird billiger, Steuern werden erhöht: Was passiert mit den Versorgungstarifen in der EU?

Behnam Norouzi, Unsplash
Eurostat hat neue Daten zu den Strom- und Gaspreisen für Haushalte in der Europäischen Union für das erste Halbjahr 2025 veröffentlicht. Auf den ersten Blick ist dies ein positiver Trend: Die Gaspreise sanken um 8,1 Prozent, während die Stromtarife nahezu unverändert blieben. Hinter den stabilen Zahlen verbergen sich jedoch tiefere Verschiebungen.
Der durchschnittliche Strompreis für Haushalte lag bei 28,72 Euro pro 100 kWh und damit nur 0,5 Prozent niedriger als im zweiten Halbjahr 2024. Dies deutet auf eine Stabilisierung nach der Energiekrise im Jahr 2022 hin, aber das Preisniveau liegt immer noch deutlich über dem Vorkrisenniveau.
Es ist bemerkenswert, dass der Anteil der Steuern und Gebühren an der Rechnung von 24,7 % auf 27,6 % gestiegen ist, obwohl die Grundkosten (vor Steuern) leicht gesunken sind. Mit anderen Worten: Der Tarif hat sich für den Endverbraucher nicht wesentlich verändert - die Einsparungen werden durch die Steuerlast ausgeglichen.
In der ersten Hälfte des Jahres 2025 lag der durchschnittliche Gaspreis in der EU bei 11,43 € pro 100 kWh, gegenüber 12,44 € in der zweiten Hälfte des Jahres 2024. Dies ist eine Rückkehr zu den saisonalen Schwankungen, die vor der Energiekrise typisch waren. Aber wie beim Strom sind die Steuern gestiegen: von 30 % auf 31,1 % der Gesamtkosten, was das Auslaufen der 2022-2023 eingeführten Subventionen widerspiegelt.
Wo ist es am teuersten?
- Am teuersten ist der Strom in Deutschland (38,35 € pro 100 kWh), Belgien (35,71 €) und Dänemark (34,85 €).
- Am billigsten ist der Strom in Ungarn (10,40 €), Malta und Bulgarien.
- Gemessen an der Kaufkraftparität (KKS) liegen die Tschechische Republik, Polen und Italien an der Spitze.
- Am teuersten ist das Gas in Schweden (21,30 €), den Niederlanden und Dänemark.
- Am billigsten ist es in Ungarn (3,07 €), Kroatien und Rumänien.
- Nach KKS ist Gas am häufigsten in Luxemburg (7,04), Ungarn und Kroatien verfügbar.
Von den EU-Ländern verzeichneten Luxemburg (+31,3 %), Irland und Polen den stärksten Anstieg der Strompreise. Der stärkste Rückgang war in Slowenien (-13,1 %), Finnland und Zypern zu verzeichnen.
Beim Gas in Landeswährung führen Estland, Bulgarien und Schweden das Wachstum an (bis zu +24%), während Slowenien (-12,7%), Österreich und die Tschechische Republik den Rückgang anführen.





