Luxemburgs Telekommunikationsmarkt bricht Rekorde

Nathan Anderson, Unsplash
Nach Angaben des Institute of Regulatory Affairs (ILR) war 2024 das Jahr mit dem höchsten Wachstum des Telekommunikationssektors in den letzten fünf Jahren. Die Gesamteinnahmen erreichten 627,1 Millionen Euro, 4,8 Prozent mehr als 2023. Haupttreiber waren weiterhin die Mobilfunkdienste, auf die mit 316,7 Mio. EUR mehr als die Hälfte der Einnahmen entfiel.
Das beeindruckendste Tempo zeigte jedoch das Festnetz-Internet, das auf einmal 12,6 % der Einnahmen einbrachte. Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer (ARPU) lag bei 54,6 Euro pro Monat und war damit einer der höchsten in Europa. All dies geschieht vor dem Hintergrund eines beispiellosen Interesses an Gigabit-Geschwindigkeiten - bis Ende 2024 haben sich 14,4 % der Abonnenten für 1 Gbit/s oder mehr entschieden, ein Anstieg um 50 % im Vergleich zum Vorjahr.
Seit 2021 ist der mobile Datenverkehr um 80 Prozent auf 130.000 Terabyte pro Jahr gestiegen. Der durchschnittliche Nutzer lädt 12,1 Gigabyte pro Monat herunter, vor drei Jahren waren es noch 34 %.
Auch das Verbraucherprofil hat sich verändert: Es gibt immer weniger Nutzer, die weniger als 1,25 GB pro Monat verbrauchen, und doppelt so viele, die mehr als 20 GB verbrauchen. Diese Verschiebung erklärt sich durch die Zunahme von Streaming-Diensten, HD-Videos und die aktive Nutzung von Echtzeitanwendungen.
Die Telekommunikationsunternehmen gaben 140,2 Mio. EUR für die Netzmodernisierung aus, was 22,4 % der Gesamteinnahmen entspricht - das höchste Investitionsniveau seit mehreren Jahren. Dies ist in erster Linie auf die Erhöhung der Glasfaserabdeckung zurückzuführen, die 83,8 % der Haushalte erreicht hat. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes hat das Glasfasernetz das DOCSIS 3.1-Kabelnetz in Bezug auf die Abdeckung überholt.
Außerdem haben jetzt 95,5 Prozent der Bevölkerung Zugang zu einem Netz mit einer Mindestgeschwindigkeit von 1 Gbit/s. Das bedeutet, dass fast das gesamte Land an das Hochgeschwindigkeitsinternet angeschlossen ist, was enorme Möglichkeiten für Telearbeit, Online-Bildung und digitale Dienste eröffnet.
POST Luxembourg ist nach wie vor führend auf dem Festnetzmarkt, aber alternative Betreiber investieren aktiv in das Mobilfunksegment und nähern sich dem Investitionsvolumen des historischen Betreibers an.
Darüber hinaus fördert ILR digitale Werkzeuge für den transparenten Vergleich von Dienstleistungen - wie smartcompare.lu und Versorgungspläne, auf denen jeder die Verfügbarkeit von Dienstleistungen in seiner Nähe überprüfen kann.
Damit ist der luxemburgische Telekommunikationsmarkt nicht nur nachhaltig, sondern auch den europäischen Trends in Bezug auf Kommunikationsqualität und Verfügbarkeit voraus. Alles deutet darauf hin, dass das Land seine Position als digitaler Marktführer in der EU in den kommenden Jahren weiter ausbauen wird.