Wir haben fast vergessen, was ein Stromausfall ist": Luxemburg sichert Netzzuverlässigkeit zu

Vor dem Hintergrund der beispiellosen Stromausfälle in Spanien und Portugal ist in Luxemburg eine parlamentarische Debatte über die Frage entbrannt, ob sich eine ähnliche Katastrophe bei uns wiederholen könnte. Energieminister Lex Delles gab am Dienstag im Parlament eine beruhigende Erklärung ab: "Das ist unwahrscheinlich. Wir haben eines der zuverlässigsten Stromnetze der Welt. Die Luxemburger haben fast vergessen, was es heißt, ohne Licht zu sein".

Die Fakten geben ihm Recht: Im Jahr 2023 wurde nur ein einziger größerer Stromausfall in dem Land verzeichnet.

Da das luxemburgische Netz jedoch eng mit dem deutschen (Amprion) und dem belgischen (Elia) Netz verbunden ist, könnte ein Ausfall in diesen Ländern auch uns betreffen, räumt Creos ein. Die Netzarchitektur - mit mehreren Anschlusspunkten und einem Redundanzsystem - ermöglicht jedoch eine flexible Umleitung der Energieströme, wodurch die Risiken minimiert werden.

Bei schwerwiegenden Zwischenfällen kommt der internationale Systemschutzplan zum Tragen, der gemeinsam mit Amprion durchgeführt wird. Er trägt dazu bei, das Ausmaß der Störungen zu begrenzen und die Stabilität zu erhalten. Creos schätzt, dass trotz der zunehmenden Komplexität des Netzmanagements das Risiko von Ausfällen in den letzten Jahren nicht strukturell zugenommen hat.

Darüber hinaus verfügt das Land über selektive Ausfallpläne, um die Stromversorgung kritischer Einrichtungen wie Krankenhäuser, Rechenzentren und anderer strategischer Strukturen vorrangig aufrechtzuerhalten. Für das Krisenmanagement ist das Haut-Commissariat à la protection nationale (HCPN) in enger Abstimmung mit den Betreibern zuständig.

Creos betont außerdem, dass die meisten wichtigen Infrastrukturen bereits mit autonomen Generatoren ausgestattet sind, die Ausfälle ohne Beeinträchtigung des Betriebs überstehen.