600 kg Marihuana aus den USA in Luxemburg abgefangen

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Eine der größten Operationen der letzten Jahre in Luxemburg blieb fast vier Monate lang geheim. Erst am 1. Dezember 2025 bestätigte die Staatsanwaltschaft des Großherzogtums offiziell: Bereits im August wurde eine Lieferung von 600 Kilogramm hochwertigem Marihuana in der Zollstelle des Frachtterminals am Flughafen Findel abgefangen. Der Grund für die Verzögerung der Veröffentlichung war, dass man die laufenden internationalen Ermittlungen nicht beeinträchtigen wollte.
Alles begann am Freitag, den 4. August, mit einer routinemäßigen Dokumentenkontrolle von drei Paletten, die mit einem Frachtflugzeug aus den Vereinigten Staaten eintrafen. Den Begleitpapieren zufolge handelte es sich bei dem Inhalt um "Baumwollplaids" für ein niederländisches Unternehmen. Doch Ungereimtheiten in den Papieren machten die Zollbeamten stutzig. Eine Scannerprüfung bestätigte schnell die schlimmsten Vermutungen.
In den Kisten befanden sich 903 Vakuumbeutel, die jeweils 600-700 Gramm Marihuana enthielten. Das Gesamtgewicht der Ladung betrug etwa 600 Kilogramm. Die toxikologische Analyse bestätigte eine hohe Konzentration des Wirkstoffs, was auf eine industrielle, möglicherweise labortechnische Verarbeitung und Verpackung der Ware hindeutet.
Die Polizei wurde sofort benachrichtigt und beteiligte sich an der Aktion. Die gesamte Sendung wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Da die Drogen nicht für den Vertrieb in Luxemburg bestimmt waren, wurde die Aktion schnell international: Strafverfolgungsbehörden in Belgien und den Niederlanden wurden einbezogen. Am 7. August wurde die Sendung unter polizeilicher Kontrolle in die Niederlande an die in den Dokumenten angegebene Adresse transportiert. Dort wurde der Empfänger der Sendung bei der Entgegennahme der Paletten festgenommen. Sein Name und seine Rolle bei der Aktion wurden noch nicht bekannt gegeben.
Die erste Gerichtsverhandlung vor dem niederländischen Gericht fand am 17. November statt. Die luxemburgische Staatsanwaltschaft betont jedoch, dass die Einzelheiten des Falles noch nicht bekannt gegeben werden sollen, um die weiteren Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen.
Die Aktion unterstreicht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und die hohe Kompetenz der Zollbehörden: Trotz sorgfältig ausgearbeiteter Dokumente konnte das Vorhaben dank der Aufmerksamkeit und der technischen Ausrüstung der Inspektoren aufgedeckt werden. Vor dem Hintergrund des zunehmenden internationalen Schmuggels entwickelt sich Luxemburg als Knotenpunkt der europäischen Logistikrouten nicht nur zu einer Transitdrehscheibe, sondern auch zu einem wichtigen Punkt im Kampf gegen den weltweiten Drogenhandel.





