Aufgedeckter Betrugsfall in Luxemburg

Am Donnerstag, den 14. November, wurde in Clervaux der erste Verdächtige im Rahmen einer groß angelegten Betrugsermittlung gegen ältere Luxemburger Bürger festgenommen. Dies teilte die Polizei des Großherzogtums am Freitag mit. Die Festnahme erfolgte auf der Grundlage eines zuvor ausgestellten Haftbefehls. Der Mann wurde einem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Es handelte sich um eine Reihe sorgfältig inszenierter Verbrechen, bei denen sich die Täter als Zusteller oder Kuriere ausgaben. Indem sie das Vertrauen und die Verletzlichkeit älterer Menschen ausnutzten, verschafften sie sich Zugang zu deren Bankkarten und PINs. Es folgten illegale Transaktionen wie die Bezahlung von Waren, Bargeldabhebungen und andere Formen des Finanzdiebstahls.

Die Ermittlungen werden bundesweit unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Diekirch geführt. Der Ermittlungsrichter hat bereits mehrere Haftbefehle erlassen. Der Fall wird von der Kriminalpolizei Nord bearbeitet, die auf organisierte Kriminalität spezialisiert ist. Bislang wurden 11 bestätigte Betrugsfälle festgestellt, doch die Behörden betonen, dass die Zahl der Straftaten wahrscheinlich viel höher ist.

Die Ermittlungen dauern an und zielen nicht nur auf die Sammlung von Beweisen ab, sondern auch auf die Suche nach möglichen Komplizen, die auf ein organisiertes Netzwerk hindeuten könnten.

Die Polizei erinnert Sie daran, dass Kurierdienste Sie niemals nach Ihren Bankkarten oder PIN-Codes fragen dürfen. Weder am Telefon noch persönlich. Im Falle des geringsten Zweifels ist es ratsam, sofort die Polizei oder einen Angehörigen zu kontaktieren.

Bisher haben die Strafverfolgungsbehörden weder die Identität des Festgenommenen noch Einzelheiten über seine mutmaßliche Rolle bei dem Komplott bekannt gegeben. Angesichts des Umfangs der Ermittlungen ist jedoch in naher Zukunft mit weiteren Verhaftungen zu rechnen. Die Polizei bittet alle, die von derartigen Betrugsversuchen erfahren haben, sich auf dem Dienstweg zu melden.