Gefälschte luxemburgische Marke: Wie Jean Weis versucht, Kunden zu täuschen

Die sozialen Medien in Luxemburg sind voll von Werbung für eine neue Marke handgefertigter Lederwaren unter dem Namen Jean Weis. Der Verkäufer behauptet, seit 1998 Rucksäcke herzustellen, betont die lokale Produktion und verspricht einen "Schlussverkauf" vor der angeblich bevorstehenden Schließung des Geschäfts. Bei genauerem Hinsehen stellt sich jedoch heraus, dass fast alles, was der Verkäufer behauptet, erfunden ist.

Das Profil von Jean Weis wurde erst am 13. Juli 2025 auf Facebook veröffentlicht und ist das erste Mal, dass es veröffentlicht wurde. Vor diesem Datum wurde keine Spur von dem "Handwerker" gefunden. Die Seite ist mit grammatikalischen Fehlern und seltsamen luxemburgischen Ausdrücken gespickt, die typisch für automatische Übersetzungen sind.

Außerdem schienen die Fotos der Produkte entweder von künstlicher Intelligenz generiert oder von Händlern übernommen worden zu sein. Einige Bilder haben überhaupt nichts mit Rucksäcken zu tun, während andere schon seit mehr als 10 Jahren online sind. Die Fotos selbst enthalten keine eindeutigen Details, die auf eine Urheberschaft oder eine lokale Produktion hindeuten. Das Bild von Jean Weis selbst, das als Avatar verwendet wird, ist ebenfalls das Ergebnis einer künstlichen Intelligenz, wie das Tool Sight Engine feststellt.

Das Hauptargument dagegen: Die Rucksäcke der Marke Jean Weis sind völlig identisch mit der Massenware des chinesischen Herstellers GAOHONGMEI, die auf Amazon zu Preisen erhältlich ist, die halb so hoch sind wie der Jean Weis "Sale".

Die Käufer sollten vorsichtig sein: Alle Anzeichen deuten auf eine typische Betrugsmasche hin. Die Legende einer Werkstatt mit Geschichte, ein überstürzter Verkauf und eine optische Fälschung sind gängige Tricks, um schnelles Geld zu machen. Experten empfehlen, solche Profile auf Facebook und über die Cybersicherheitsplattform Bee Secure zu melden.