Luxemburg bricht den Rekord für häusliche Gewalt im Jahr 2023
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Die Minister Yuriko Backes, Elisabeth Margue und Léon Gloden präsentierten Statistiken über Fälle häuslicher Gewalt in Luxemburg für das Jahr 2023. Nach offiziellen Angaben erreichte die Zahl der Polizeieinsätze mit 1.057 den höchsten Stand der letzten zehn Jahre.
Ein Vergleich der Daten der letzten Jahre zeigt, dass die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt stetig zunimmt. Im Jahr 2014 griff die Polizei 876 Mal ein, während sie im Jahr 2023 bereits 1.057 Mal eingegriffen hat. Die Zahl der Vertreibungen von Angreifern aus Familien ist jedoch stabil geblieben: 246 Fälle im Jahr 2023 gegenüber 265 im Jahr 2019.
Die Regierung stellt fest, dass 90 Prozent der Vergewaltiger männlich sind und 75 Prozent der Fälle innerhalb romantischer Beziehungen auftreten - sowohl bei heterosexuellen als auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren. Dennoch bleibt die Zahl der Vertreibungen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften extrem niedrig, da für 2023 keine Fälle verzeichnet wurden.
Luxemburg verfügt über ein mehrstufiges Unterstützungssystem für Opfer häuslicher Gewalt. Die Organisationen Femmes en détresse, INFOMANN und RIICHT ERAUS (Rotes Kreuz) bieten Beratung, Unterbringung und Rechtsschutz. Darüber hinaus arbeiten spezialisierte Dienste wie PSYea und Alternatives (Fondation Pro Familia) mit minderjährigen Opfern.
Laut dem letzten Bericht des Observatoire de l'Égalité erhielten im Jahr 2023 937 von häuslicher Gewalt betroffene Minderjährige Unterstützung.
Die Bekämpfung der häuslichen Gewalt bleibt für die luxemburgische Regierung eine Priorität. Trotz der steigenden Zahl von Fällen können die Opfer unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrer sexuellen Ausrichtung umfassende Unterstützung erhalten. Die Behörden arbeiten weiter an der Entwicklung eines Hilfssystems und an der Verschärfung der Maßnahmen gegen Aggressoren, um das Ausmaß der Gewalt in der Gesellschaft zu minimieren.