Vom Fußball zum Steckenpferd: Wie Luxemburg die Kinder für den Sport begeistert

Jannes Glas, Unsplash
Das Festival der Spiele, das alljährlich vom Luxemburger Olympia- und Sportkomitee (COSL) organisiert wird, feierte 2025 sein 42-jähriges Jubiläum. Mal statt. Traditionell zeitgleich mit Christi Himmelfahrt brachte die Veranstaltung wieder Familien aus dem ganzen Land in der Kockelscheuer zusammen, um eine neue Generation für Bewegung und die Vielfalt der Sportkultur zu begeistern.
50 Sportarten - von bewährten Klassikern bis hin zu unerwarteten Neuheiten - wurden für die direkte Teilnahme zugänglich gemacht. Traditionelle Disziplinen wie Leichtathletik, Handball oder Judo wurden für Kinder angepasst: Die Ausrüstung wurde verändert, die Regeln wurden vereinfacht und das Training wurde zum Spiel. Alle vorgestellten Aktivitäten werden das ganze Jahr über von lokalen Sportvereinen angeboten, was das Festival zu einem wichtigen Instrument für die Popularisierung des Breitensports macht.
Besondere Aufmerksamkeit wurde alternativen Sportarten gewidmet, darunter dem Hobbyhorsing, einer skandinavischen Disziplin, bei der die Teilnehmer mit einem Spielzeugpferd zwischen den Beinen Manöver und Sprünge absolvieren. Da es nicht möglich war, echte Pferde mitzubringen, präsentierte der luxemburgische Pferdesportverband eine faszinierende Vorführung, die bei Kindern und Eltern auf großes Interesse stieß. Diese kreative Sportart erwies sich als ein Symbol dafür, wie sich selbst ein Spiel zu einer vollwertigen Disziplin mit Techniken und Regeln entwickeln kann.
Dodgeball, ein dem Völkerball ähnliches Spiel, das sich in Luxemburg über den Bereich der Schulfreizeit hinaus zu einem nationalen Verband, Vereinen und sogar einer Nationalmannschaft entwickelt hat, verdient ebenfalls Aufmerksamkeit. Dies spiegelt den Trend wider, die Palette der anerkannten Disziplinen durch neue, demokratische Formate zu erweitern.
Die Popularität des Festivals hat nicht nachgelassen: Seit mehr als vier Jahrzehnten ist es eine Integrationsplattform, auf der Sport zu einer gemeinsamen Sprache für Kinder, Eltern, Trainer und Freiwillige wird. In einer spannenden und entdeckungsfreudigen Atmosphäre wird der Sport hier nicht aufgezwungen, sondern verliebt sich in sich selbst - durch die Freude über den ersten getroffenen Korb, einen gelungenen Sprung oder einfach durch das Laufen mit einem imaginären Pferd auf einem improvisierten Feld.