Die Nachfrage nach Gas und Strom in Luxemburg steigt

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Das Regulierungsinstitut ILR hat eine Zusammenfassung der wichtigsten Indikatoren für den luxemburgischen Strom- und Gasmarkt für das Jahr 2024 veröffentlicht. Diese Berichte bieten die seltene Gelegenheit, Verbrauchsmuster, Preisdynamik und Fortschritte bei der Entwicklung des nationalen Energiesektors zu verfolgen.
Der Gesamtstromverbrauch im Lande betrug 2024 6.197 GW⋅h. Das sind 125 GW⋅h mehr als im Jahr 2023, was einem Anstieg von 2,06 % entspricht. Der überwiegende Teil des Stroms (76 %) wurde importiert, während 24 % im Inland erzeugt wurden. Die inländische Erzeugung belief sich auf insgesamt 1.511 GW⋅h, wobei die Windenergie die wichtigste Quelle blieb (467 GW⋅h). Ihre Menge ging jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 % zurück.
Andererseits verzeichnete die Solarenergiebranche einen sprunghaften Anstieg. Die installierte Leistung von Solarzellen stieg im Laufe des Jahres von 394 MW auf 550 MW, und die Produktion wuchs um 22,4 % auf 360 GW⋅h. Die Zahl der Installationen erhöhte sich fast um das 2,5-fache, von 8.988 auf 22.610. Dies zeigt das große Interesse von Privathaushalten und Unternehmen an dezentraler Energie.
Der durchschnittliche Stromlieferpreis (einschließlich aller Kosten: Netz, Steuern und staatliche Subventionen) für Haushalte betrug 202,7 €/MW⋅h. Das sind etwa 20,27 Eurocent pro kW⋅h - ein leichter Anstieg um 1,4 € gegenüber 2023. Die Zahl der Kunden, die den Stromanbieter gewechselt haben, hat sich fast verdreifacht: von 651 auf 1.512.
Auch der Erdgasverbrauch stieg um 4,75 Prozent und erreichte 6.753 GW⋅h. Dabei wurde fast die gesamte Gasmenge (6.705 GW⋅h) aus Belgien importiert. Die inländische Biomethanproduktion belief sich auf lediglich 47 GW⋅h.
Trotz des gestiegenen Verbrauchs sind die Einnahmen aus der Gasversorgung zurückgegangen: von 639 Mio. EUR im Jahr 2023 auf 382 Mio. EUR im Jahr 2024. Der Grund dafür sind die Maßnahmen der Regierung zur Begrenzung der Preiserhöhungen. Mehr als 94 Prozent der Verbraucher wählen nach wie vor den (günstigsten) Basistarif. Der Wettbewerb auf dem Markt ist äußerst gering: Weniger als 0,2 % der Haushalte und 0,5 % der Geschäftskunden haben im Laufe des Jahres den Anbieter gewechselt.
Der integrierte Gaspreis - einschließlich Transportkosten, Steuern und Subventionen - betrug 82,4 €/MW⋅h. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es nur noch 39,3 €/MW⋅h, also fast halb so viel.
Die Encevo-Gruppe hält den größten Anteil an den Gaslieferungen - 59,55 % des Gesamtvolumens. Ihre Hauptkonkurrenten sind Sudenergie und ArcelorMittal Energy. Bei der Elektrizität ist die Verteilung unter den Anbietern ähnlich, obwohl der Markt dank der Preistransparenz und des wachsenden Interesses an alternativen Energiequellen erste Anzeichen einer Erholung zeigt.