Wie hat sich die Pandemie auf das Bildungswesen in Luxemburg ausgewirkt?

Der Minister für Bildung, Kinder und Jugend Claude Meisch antwortete auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Ben Polidori und Francine Closener zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die luxemburgischen Schulen.

In den Grundschulen (écoles fondamentales) habe es keine systematische Verschlechterung des Lernniveaus der Schüler gegeben. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen die Pandemie zu erheblichen Schulausfällen geführt hat, konnte Luxemburg den Schaden dank einer kurzen Zeit der Schulschließung und wirksamer Maßnahmen minimieren. Gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden gelang es dem Ministerium, die Ausbreitung des Virus zu begrenzen und gleichzeitig die Kontinuität des Unterrichts zu gewährleisten.

Um die Auswirkungen der Krise abzumildern, stellten die Behörden zusätzliche Ressourcen zur Verfügung. Nach der ersten Abriegelung wurde schnell ein Blended-Learning-Format organisiert und neues Personal eingestellt, um differenzierte Lehrmethoden zu unterstützen. Darüber hinaus wurden den Schülern und Familien Technologien zur Verfügung gestellt, die eine effektive Umsetzung des Fernunterrichts während der Quarantäne und der Abriegelung ermöglichen.

Dennoch waren bestimmte Schülergruppen von der Pandemie stärker betroffen als andere. Insbesondere die standardisierten Tests von LUCET (Luxembourg Centre for Educational Testing) zeigten, dass das Leistungsniveau im Allgemeinen stabil blieb, jedoch ein deutlicher Rückgang des Hörverstehens bei den Schülern der Klasse 3 zu verzeichnen war. Daraufhin führte das Ministerium umgehend gezielte Förderprogramme ein, um dieses Problem zu beheben.

Eine dieser Maßnahmen war die Sommerschule, ein Programm, das 2020 ins Leben gerufen wurde, um die Auswirkungen der Pandemie auszugleichen (Summerschool). Sie bietet Grund- und Sekundarschülern die Möglichkeit, Gelerntes zu wiederholen, Wissenslücken zu schließen und Schlüsselkompetenzen zu stärken. Im Laufe der Zeit ist die Sommerschule zu einem festen Bestandteil des pädagogischen Unterstützungssystems in Luxemburg geworden.

Der Minister betonte, dass an der Verbesserung des Bildungsprozesses gearbeitet wird und dass die Behörden weiterhin Unterstützungsprogramme anpassen, um die festgestellten Probleme zu lösen.